Viele sagen immer, die sächsische Schweiz sei schon hundert Mal fotografiert wurden. Es gäbe zu viele Fotografen und jeder Winkel wäre schon gefunden und abgelichtet wurden. Dass das zwar teilweise stimmt, mir aber trotzdem nicht die Motivation nimmt, etwas Eigenes aus dieser wunderschönen Natur zu kreieren, liegt wohl daran, dass ich meine eigene Vision und Vorstellung habe und diese in der Art und Weise noch keiner umgesetzt hat. Die meisten Bilder die ich von Personen sehe, die die sächsische Schweiz fotografieren, gefallen mir nicht. Sie sind teilweise an den weißen Stellen und vor allem im Himmel ausgebrannt, haben zu knallige Farben und sind von weitwinkelig bis Super Tele ohne einen roten Faden durch fotografiert. Ich möchte etwas anderes erschaffen.
Die Wälder im Elbsandsteingebirge sind geografisch gesehen meine Heimat. Wenn ich dort bin, fühle ich mich wohl. Man braucht nicht weit fahren oder gar fliegen, nicht am Strand liegen und auch nicht im Swimming Pool vom Hotel die Zeit vertrödeln, um Urlaub zu machen oder neue Sachen zu entdecken. Daher bin ich oft in der sächsischen Schweiz unterwegs gewesen und bin es ständig auch. Vor allem bin ich aber für meine Vision zeitig unterwegs gewesen. Ich wollte Fotografien erstellen, die diese Landschaft so echt und schön wie möglich darstellen und etwas mehr als nur einen kleinen Fokus zeigen. Auch das vermeintlich Uninteressante. Bilder, die man sich länger anschauen kann ohne müde zu werden. Sich wie vor Ort zu fühlen, weil man links und rechts vom Bildrand noch mehr sehen kann. Desweiteren soll es in der schönsten Stimmung und Tageszeit sein – wie ich finde die frühen Morgenstunden. Ob die blaue Stunde mit vielen Pastelltönen und noch etwas Ruhe und Windstille, oder die goldene Stunde kurz nach Sonnenaufgang, wo der Fels, die Bäume und alles andere angestrahlt wird und wo man trotzdem noch in die Sonne schauen kann. Um das zu verwirklichen, braucht es viel Recherche und gutes Gespür, denn dafür muss ich schon im Dunkeln mein Equipment aufbauen und die richtige Komposition haben. Wo geht die Sonne auf und was soll zu sehen sein.
Da ich diese Serie im gleichen Panorama Format erstellt habe und große Fotodrucke anfertigen möchte, braucht es eine hohe Auflösung, damit man noch viele Details erkennen kann. Dafür nutze ich entweder mein 16mm oder hauptsächlich mein 30mm Sigma Objektiv. Mit meinem Stativ kann ich somit viele Hochkantfotos machen und diese später zu einem Panorama zusammen fügen. Dadurch lässt sich weit rein zoomen und viel erkennen. Die meiste Arbeit entsteht dann zuhause am Rechner. Manchmal sind es von einem Sonnenaufgang bis zu 300 Fotos, die ich zusammen fügen, bearbeiten und dann noch zwischen diesen auswählen muss.
Am Ende überlege ich mir noch welche Bilder, Stimmungen und Situationen in die Bilder Serie rein sollen und welche ich wie drucke. Wenn dann der erste Fotodruck aus der Druckerei kommt und man sich die Fotografien groß und in der Hand anschauen kann, ist man stolz und freut sich erst so richtig. Vor allem dann, wenn man es mit einem schönen Wandererlebnis in der sächsischen Schweiz verbindet. Dafür hat es sich dann doch meistens gelohnt, früh aufzustehen und den Schweinehund zu überwinden. Also wenn Ihr auch einmal zeitig im Elbsandsteingebirge unterwegs seid, haltet die Augen und Ohren offen, vielleicht trifft man sich ja …
Zur Bild-Serie “Die Sächsische Schweiz im Morgenlicht”: www.richsart.de/fotografie
Ein Gedanke zu „Die Sächsische Schweiz im Morgenlicht“
Vielen Dank für den informativen Beitrag! Ausgezeichnet Tipp.